Über 100 Jahre galten sie hier als ausgestorben, jetzt sind die kleinen Landschaftsbauerinnen und -bauer alias Biber an die Sieg zurückgekehrt.
Wertvoll für den Lebensraum vieler Tiere
Biber unterstützen die natürliche Dynamik in den Auen. Durch ihre Tätigkeit des Nagens und Bauens helfen sie außerdem dabei, „die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen“, sagt Achim Baumgartner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Rhein-Sieg-Kreis. Dieser ist sehr erfreut ist über die Rückkehr der Nager und betont: „Nun liegt es an uns Menschen, wenn sich die Art im Kreis etablieren sollte, ihr die notwendigen Freiräume zu lassen.“
Der Bau ihrer Staudämme und das Fällen von Bäumen sind für uns Menschen teilweise eine Herausforderung, was die Sicherheit im Wald angeht. Doch viele Fischarten, Libellen und Amphibien profitieren enorm von den fleißigen Tierchen. Umweltschützer:innen wir Achim Baumgartner bestätigen, dass die Anwesenheit des Bibers eine „wertvolle Weichenstellung hin zu einer naturnahen Gewässergestaltung an der Sieg und mehr noch an den Nebengewässern der Sieg“ sei.
Neue Aufnahmen
Eine Nachtsichtkamera hat im April diesen Jahres erstmals zwei Tierchen an der Sieg gefilmt. Biberspuren wurden allerdings schon vor zwei Jahren hier zum ersten Mal wiederentdeckt: „Der Nager ist schon seit zwei Jahren an der Sieg mit einzelnen Bissspuren nachgewiesen. Dass nun zwei Biber per Kamera beobachtet worden sind, ist außerordentlich erfreulich“, sagt Baumgartner. Es wird noch geprüft, ob es sich um den europäischen Biber handelt, das größte Nagetier Europas.
Einst war der Biber in Deutschland weit verbreitet. Doch er wurde intensiv und alles andere als nachhaltig gejagt, vor allem wegen seinem Fleisch, Fell und Bibergeil – ein Drüsensekret mit Status eines Allheilmittels. Nun kehrt er seit den 1970er Jahren langsam aber stetig zurück. Im Süden Deutschlands ist er sogar schon weiter verbreitet.
Er ist damit ein gutes Beispiel für die Wiederkehr einstmals ausgestorbener Arten. Anfangs wurde die Ausbreitung des Bibers durch gezielte Wiederansiedlungen unterstützt. Beispiele hierfür sind Bayern, die Nordeifel oder das Emsland. Mittlerweile erfolgt sie meist natürlich durch die Wanderschaft der Jungbiber.
NABU Landesverband Niedersachsen e.V.
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Beitragsbild: Julian / Unsplash