In Belp bei Bern beginnt 2026 ein Pilotprojekt, das den Schulalltag neu organisiert: Vier Tage Unterricht pro Woche, dafür weniger Ferien.
In der Schweizer Gemeinde Belp zwischen Bern und Thun startet ein Schulversuch, der das klassische Schuljahr neu organisiert. Ab dem Schuljahr nach den Sommerferien 2026 können Kinder freiwillig an einem Modell teilnehmen, das weniger Ferien, dafür aber kürzere Schulwochen vorsieht. Das Pilotprojekt findet im Schulhaus Schulhaus Hohburg statt. Mindestens 18 angemeldete Kinder braucht es für den Versuch und auch Lehrpersonal wird derzeit für den Testlauf gesucht.
Vier Tage Schule, dafür fast das ganze Jahr geöffnet
Statt der üblichen 13 Ferienwochen haben die teilnehmenden Kinder sechs Wochen frei. Dafür besuchen sie die Schule nur an vier statt fünf Tagen pro Woche. Die Schule ist an 46 Wochen im Jahr geöffnet, die tägliche Präsenzzeit reicht von 8 bis 16:30 Uhr. Die Idee dazu stammt von Daniela Schädeli, Leiterin Familie und Bildung in Belp, die sich von einem Schulmodell in Dänemark inspirieren ließ.
Das Pilotprojekt startet mit einer Basisstufe, ist auf sechs Jahre angelegt und wird wissenschaftlich von der Pädagogischen Hochschule Bern begleitet. Auch der Kanton Bern unterstützt den Versuch. Bildungsdirektionssprecher Yves Brechbühler betont:
„Schulversuche erproben innovative Unterrichtsformen und Schulstrukturen, die Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Volksschule generieren können.”
Ziel des Versuchs ist es, Familien zu entlasten. Lange Ferien seien für viele Eltern schwer zu organisieren, zudem sei das ständige Wechseln zwischen Schule, Betreuung und Tagesschule nicht optimal für Kinder.
Das Modell der Vier-Tage-Woche zeigte in mehreren Testläufen in der Berufswelt bereits positive Effekte. Ob das für Kinder und Jugendliche ähnlich sein könnte, wird dieses Projekt zeigen.
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