In Großbritannien soll ab 2022/23 tagsüber ausschließlich Werbung für gesunde Lebensmittelprodukte über die Bildschirme flimmern.
Zum Schutz der Kleinsten: Junkfood-Werbung nur noch nach 21 Uhr
Dass zu viel Fett, Zucker und Salz ungesund sind, lernen die meisten bereits in ihrer Kindheit. Schalten Kinder allerdings den Fernseher an, wird ihnen von den zahllosen Junkfood-Werbespots ein ganz anderes Ernährungsbild vermittelt. Dem möchte die britische Regierung künftig mit einem neuen Verbot entgegenwirken. Ab 2022/23 soll Werbung, die ungesunde Lebensmittel bewirbt, nur noch nach 21 Uhr gezeigt werden dürfen. Das gilt sowohl für das werbefinanzierte Fernsehprogramm als auch für Streamingdienste und anderweitige Onlinewerbung. Das Werbeverbot kommt somit vor allem jenen Eltern in Großbritannien zugute, die ihre Kinder ohnehin zu einer ausgewogenen Ernährung erziehen.
Gesundheitssystem wird entlastet
Die neuen Werbeeinschränkungen sollen sich auch positiv auf das britische Gesundheitssystem auswirken. Denn Menschen, die sich gesünder ernähren, verringern das Risiko schwerer Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Bluthochdruck oder Gelenkbeschwerden. Derzeit sind in Großbritannien circa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen zwischen zwei und 15 Jahren übergewichtig. Für das Gesundheitssystem bedeutet das jährliche Kosten von sieben Milliarden Euro. Die Hoffnung durch das Werbeverbot: rund 20.000 fettleibige Kinder weniger in den kommenden Jahren.
Auch Deutschland dürfte daran interessiert sein, welche positiven Auswirkungen mit den Werbeeinschränkungen einhergehen. Knapp 60 Prozent der Deutschen gelten als übergewichtig, ein Viertel wird als adipös eingestuft.
Bereits in der Vergangenheit hat sich Großbritannien für eine gesündere Ernährung eingesetzt. Seit 2018 gibt es eine Limo-Steuer für besonders zuckerhaltige Getränke.
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