m o c . s o t o h p t i s o p e d - r o t c e v h c r A i : k fi a r G zwei Mädels, die eine Hundevermittlung aus Ungarn führen und sie haben Kontakt zu einer Frau, die in der Tötungsstation arbeitet. Eigentlich wollten wir nur einen Beitrag drehen und dann dachte ich mir schon: Oh shit, das wollte ich eigentlich vermeiden, irgendwie einem Hund überhaupt in die Augen zu gucken. Und bei Yara war es dann so. Ich habe sie aus der Tötung rausgeholt – also wirklich rausgeholt: Tür auf und raus getragen. Während ich sie rausgetragen habe, wusste ich, dass ich sie nicht da lassen kann. Musste ich dann natürlich doch, um sie impfen und chippen zu lassen, aber nach drei Wochen wurde sie dann mit dem Trans port zu mir nach Hause gebracht. GNM: Ist sie sehr dankbar? Das hört man ja bei Hun- den, die gerettet wurden, häufig. Pikayzo: Ja, krass. Das ist sehr stark. Sie ist auch super anhänglich und folgt mir überall hin. Egal, wo ich hin gehe, ob ich auf Toilette gehe oder sonst wo, sie ist eigentlich immer da. Sie ist mega dankbar, aber auch traumatisiert. Sie wurde damals gefunden, als sie über den Hof geworfen wurde. Und man merkt es manchmal, wenn man mit der Hand an ihre Hüfte oder so kommt, dann zuckt sie noch zusammen. Am Anfang war es viel schlimmer, jetzt viel weniger. Manchmal, wenn man sie hochnimmt, weil man sie hochnehmen muss, weil sie ins Auto muss oder sonst was, dann piept sie und dann merkt sie aber schnell: Oh, ja, da ist ja gar nichts. GNM: Deine Videos umfassen verschiedenste The- menbereiche im Tierschutz. Was ist Tierschutz für dich – wo fängt er an, wo hört er auf? Pikayzo: Natürlich würde ich am liebsten sagen: alles. Es wurde immer mehr, am Anfang war es viel Veganismus. Mittlerweile ist es, glaube ich, überwiegend schon Zoos und solche Themen. Ich versuche es immer so zu ma chen, dass es jeden erreichen kann. Dass es nicht zu sehr ein MitdemFingeraufandereLeute zeigen ist. Es sei denn, die Leute sind wirklich, wirklich scheiße. (lacht) Aber sonst versuche ich das eben nicht so zu ma chen. Ich glaube es ist sinnvoll bei Themen anzusetzen, bei denen die Mehrheit sich erstmal einig ist. Gerade beim Thema Zoo sind wir eigentlich mittler weile so weit, dass sehr viele Leute sagen: Ja, stimmt schon, das sollte man eigentlich nicht unterstützen und Eisbären gehören nicht in den Zoo. Da ist die Ent wicklung so groß, dass es sich lohnt, da mehr reinzu gehen. Es lohnt sich, dass man dieses Thema voran treibt. Und dann, finde ich, ist es eine logische Konse quenz weiterzugehen. Bei mir war es ja genau so. Zuerst hatte ich Zirkus und Zoo auf dem Schirm und dann kamen die tieferen The men. Deswegen würde ich schon sagen, dass ich die einfach umzusetzenden Themen am liebsten mache. Da hat man am meisten das Gefühl etwas zu bewirken. Aber grundsätzlich habe ich, glaube ich, zu allem was gemacht, was es gibt. Ich habe wahrscheinlich 250 Reels gemacht und jedes hat ein anderes Thema. Ein paar überschneiden sich natürlich, aber grundsätzlich schon alles. Und was ich auch oft mache ist, jemanden in den Fokus zu nehmen, der oder die was Schlechtes gemacht hat. Stichwort: Prinz Marcus tritt Schildkröte. Und darüber etwas zu machen hilft auch immer, weil die Leute merken: Boah, was ein Ar*******Verhalten. Vielleicht reflektieren sie dann auch mal: Bin ich eigentlich besser, was habe ich denn schon so gemacht? GNM: Du schaffst es durch deine Videos eine Ver- bindung herzustellen. Zum Beispiel beim Veganis- mus: Vom lebenden Tier mit Gefühlen zu einem Stück Fleisch im Kühlregal. Und wenn man das sichtbar macht und direkt anspricht, klingelt es bei manchen. Hattest du einen Moment, in dem du ge- merkt hast: Boah okay, das kommt richtig gut an. Also gab es ein Durchbruch-Video? Pikayzo: Ich glaube das erste Thema, was ich ange sprochen habe, das ZirkusVideo, das ging damals auf TikTok ziemlich gut „viral“ in Anführungszeichen. Das hatte, glaube ich, 3,5 Millionen Aufrufe… GNM: Ist das nicht viel? Pikayzo: Ja, doch. Aber der Algorithmus von TikTok war damals für dieses Reacting, was ich gemacht habe, wie geschaffen. Da hat man wirklich krasse Klickzah len eingefahren. Heutzutage ist TikTok komplett tot bei mir. Da geht gar nichts mehr. Ich bin aber auch ein bisschen ein geschränkt wegen den TierquälereiSequenzen und da kommst du auch nicht durch. Aber das war dann schon mal ein großes Ding. Da habe ich schnell gemerkt: TikTok und der Rest von Social Media hängen nicht so stark zusammen. Ich glaube, ich hatte 100.000 Follo wer auf TikTok und nur 2.000 auf Instagram. Also das ist wirklich nicht so vielsagend. Und so richtig, dass ich gespürt habe, dass was passiert war, als Robert Marc Lehmann das erste Mal mein Zeug angeschaut hat und darauf im Stream reagiert hat. Und dann eigentlich immer diese Momente, in denen irgendje mand, der schon mehr Reichweite hatte, über mich gesprochen hat. Jonas Ems irgendwann mal. Malte Zierden später. Dean Schneider irgendwann. Das war natürlich so richtig krass. 28 Good News Magazin