Der soziale Neujahrsputz

von | 1. Februar, 2021

Muslimische Community macht die Straßen sauber

Heute vor genau einem Monat sind deutschlandweit junge Muslime aus ihren Häusern getreten und haben ihren Neujahrsmorgen damit verbracht ihre Nachbarschaft zu putzen. Manche haben den Schnee geschippt, andere haben das Laub aufgesammelt, und weitere haben gekehrt. Unser Autor Nasir Ahmad war beim sozialen Neujahrsputz dabei und erlebte die Verwunderung seiner Mitmenschen.

„Warum machst du das?“ …

… fragte mich ein Passant als er sah, dass ich den Müll von der Straße aufhob. „Das musst du nicht machen!“, erklärte er mir ehe er weiterlief. Was jener Passant nicht wusste: ich bin nur einer von unzähligen Muslimen, die den Neujahrsmorgen damit verbringen die Straßen Deutschlands zu putzen.

Seit über 20 Jahren organisieren junge Muslime deutschlandweite Neujahrsputzaktionen. Sucht man auf Twitter nach dem Hashtag #Neujahrsputz, findet man etliche Tweets zu dieser Aktion. Die Ehrenamtliche Arbeit hat sich unter den Muslimen langsam aber sicher zu einer Tradition entwickelt welche jedes Jahr aufs neue durchgeführt wird. Was jahrelang in der Gemeinschaft gemacht wurde, musste dieses Jahr Corona-bedingt alleine ausgeübt werden.

Der Neujahrsputz ist nur eine von vielen Aktionen

Um auf die Frage zurückzukommen: „Warum das Ganze?“ Seinen Mitmenschen zu helfen und einen Beitrag zu einem gemeinschaftlichen Miteinander in der Gesellschaft zu leisten ist für einen Muslim ein Teil seines Glaubens. Der Islam lehrt einerseits den Dienst an Gott, und andererseits den Dienst an die Menschheit. Neben Neujahrsputzaktionen organisieren Muslime weitere gemeinnützige Aktionen. So wurden in ganz Deutschland Obdachlosenspeisungen durchgeführt, Nachbarschaftshilfe angeboten und Altenheime besucht.

Der Heilige Prophet Mohammad (Friede und Segnungen seien auf Ihm) sagte passend dazu:

 „Versucht euren Mitmenschen Schwierigkeiten zu ersparen und ihnen alles so einfach zu machen, wie es möglich ist. Bringt ihnen frohe Botschaften und macht sie nicht pessimistisch.“

(Ṣaḥīḥ Muslim)

In der Zeit der Pandemie bemühen sich junge Muslime durch ehrenamtliche Arbeit das Gemeinwohl zu stärken und die Gesellschaft in einer schweren Zeit zu unterstützen. Warum sie das machen? Weil ein Muslim zu sein auch bedeutet, den Menschen zu helfen, Gutes zu tun und ein friedliches Zusammenleben zu fördern.

Beitragsbild: Adli Wahid / Unsplash

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Nasir Ahmad

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