Auf Rezept raus in die Natur

Kanadische Arztpraxen können Nationalpark-Tickets verschreiben

von | 16. Februar, 2022

Kanadische Arztpraxen können seit Neuestem Jahreskarten für die Nationalparks ausstellen, um das Wohlbefinden von Patient:innen zu verbessern.

Egal ob im Home Office oder im Büro: Viele Menschen beklagen die lange Arbeit vor dem Bildschirm. Kopfschmerzen, Rückenprobleme, Müdigkeit – selbst die veränderten Arbeitsumstände durch die Pandemie befördern das Wohlbefinden nur wenig. Diese Studien über Nebenwirkungen der Arbeit beinhalten noch nicht einmal Menschen, die in der Industrie schwer heben, in ihrem Job stundenlang stehen oder kilometerweit gehen müssen. Kanada hat nun einen außergewöhnlichen Weg eingeschlagen, um diesen Menschen zu helfen. 

Nationalpark-Jahreskarten für das Wohlbefinden

Intuitiv wissen viele, dass eine Pause in der Natur hilft. Frische Luft schnappen, Bewegung – das alles kommt in den Arbeitswochen zu kurz. In Kanada haben Ärzt:innen daher schon in der Vergangenheit Aufenthalte in der Natur verschrieben. Nun können sie einen Schritt weitergehen und zum ersten Mal Jahreskarten für alle Nationalparks des Landes ausstellen.

Die kanadischen Gesundheitsbehörden haben die Vorteile des Auftankens in der Natur erkannt und ein neues Programm ins Leben gerufen, das es den Ärzt:innen des Landes ermöglicht, kostenlose Jahrestickets für die Nationalparks des Landes zu verschreiben, um das Wohlbefinden ihrer Patient:innen zu verbessern.

Das Programm heißt PaRx und wurde von der BC Parks Foundation in Zusammenarbeit mit Parks Canada ins Leben gerufen.

In dieser kanadischen Natur kommt man zur Ruhe: Die Ink Pots im Banff-Nationalpark
Gesundheitsfördernde kanadische Natur: Die Ink Pots im Banff-Nationalpark

Warum ist die Natur so gut für uns?

Die Arbeit von PaRx basiert auf zahlreichen Studien der letzten Jahrzehnte. Einige der Haupterkenntnisse listet das Programm auf seiner Website auf, um Patient:innen und Ärzt:innen gleichermaßen zu informieren:

  • 90% von uns sind glücklicher, wenn wir uns im Freien aufhalten. Der Stresshormonspiegel sinkt bereits nach 15 Minuten in einem Wald deutlich.
  • Wer mehr Zeit in der Natur verbringt, verringert sein Risiko für Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Diabetes.
  • Ein Aufenthalt in der Natur fördert das Gedächtnis, die Kreativität und die Arbeitszufriedenheit.
  • Das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma wird verringert.
  • Erwachsene, die kurze Tagesausflüge in den Wald unternehmen, erhöhen ihren Gehalt an Immun-Proteinen und natürlichen Viren-Killerzellen für mindestens sieben Tage.

In den Vereinigten Staaten gibt es mit dem vor einem Jahrzehnt gegründeten ParkRx ein vergleichbares Programm, und auch das Vereinigte Königreich probt derzeit ähnliche Vorhaben. Neben der Verbesserung der Gesundheit kann die Umwelt ebenfalls davon profitieren, wenn mehr Menschen verantwortungsvoll mit der Natur umgehen.

Bilder: Viktoria Franke / Good News Magazin

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Viktoria Franke

Unsere Chefredakteurin a.D. Viktoria begann noch während des Studiums, als Sportjournalistin durch die Welt zu ziehen. Mittlerweile berät sie kleine Einzelkämpfer und große Unternehmen in ihrer Innen- und Außenkommunikation und organisiert weltweit Pressebereiche bei Sportevents. Good News sind bei all dem Trubel genau so wichtig für ihre mentale Gesundheit wie ein Stück Schokolade.

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