Meilenstein im Tierschutz

Israel verbietet Pelz in der Modebranche

von | 11. September, 2021

Im Juni 2021 unterschrieb die Umweltministerin Israels das Gesetz zum Verbot für den Handel, Verkauf und der Verwendung von Pelz in der Modebranche. Dies bezeichnen Animal Now und Peta als Meilenstein des Tierschutzes. Somit dürfen in Israel keine Wildtiere, damit Fuchs, Hase, Nerz und viele weitere, nicht mehr gehalten, getötet und für Modezwecke ihres Pelzes entledigt werden. Dieses Gesetz ist das erste seiner Art weltweit.

Das Gesetz zu verabschieden gestaltete sich äußerst schwierig. Unter anderem tragen ultraorthodoxe Juden einen Schtreimel – ein traditioneller Hut, welcher aus Fell ist. Die Partei, die das Gesetz verabschiedete, vertritt die jüdische Bevölkerung und vereinbarte, dass die Herstellung und der Verkauf des Schtreimels eine Ausnahme darstellt, die weiterhin erlaubt sein soll.

Umweltministerin Gila Gamliel zum Gesetz

Die Umweltministerin Gila Gamliel, welche der konservativen Partei Likud angehört, hat bereits seit einigen Jahren immer wieder Positionen für Land und Umwelt vertreten. Sie hat seit 2020 den Posten der Umweltministerin inne. In jenem Jahr wurde ihr das Dokument für die Gesetzesänderung in der Pelzindustrie vorgelegt. Dieses Gesetz soll in sechs Monaten in Kraft treten. 

Der Presse gegenüber äußert sie sich: „Die Pelzindustrie verursacht den Tod von Millionen Tieren weltweit sowie unbeschreibliche Grausamkeiten und Leiden“.

Für ihre Partei sei es eine moralische Entscheidung. „Die Verwendung der Haut und des Pelzes von Wildtieren für die Modeindustrie ist unmoralisch und mit Sicherheit unnötig“, sagte Gila Gamliel.

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Jo-Anne McArthur / Unsplash

Israel als Vorreiter?

Im Jahr 2015 erließ die Knesset, das Parlament Israels, eine Gesetzesänderung des Tierschutzgesetzes um eine positive Sorgfaltspflicht zu fördern und Missbrauch zu verringern. Auch kann der Nationale Rat für Tierversuche jene verbieten, wenn eine vernünftige Alternative existiert. Nur die geringste Anzahl an Tierversuchen ist erlaubt und Forscher:innen müssen Tierpflegekurse besuchen. Durch unangekündigte Besuche wird die Einhaltung überprüft. 

Verboten sind in Israel auch Dissektionen von Tieren in Schulen, Aufführungen von trainierten Tieren in Zirkussen und die Produktion von Gänsestopflebern. Die Produktion von Gänsestopfleber wurde aus ethischen Gründen aufgegeben, obwohl Israel der viertgrößte Lieferant weltweit war.

Die Popularität des Veganismuses hat in den vergangenen Jahren auch in Israel zugenommen. So verzeichnet eine Studie aus dem Jahr 2018, dass sich 5 Prozent der Bevölkerung als vegan bezeichnen und 8 Prozent als vegetarisch. Im Jahr 2010 waren es lediglich 2,6 Prozent Vegetarier:innen.

Auch die israelische Armee bietet veganes Essen, lederfreie Schuhe und wollfreie Baskenmützen an, da die Anzahl der veganen Truppen angestiegen sei.

Immer mehr Länder entschließen sich tier- und umweltrechtliche Gesetzesgrundlagen zu überprüfen und neue zu beschließen. Mit diesem Gesetzeserlass für den Schutz von Wildtieren in der Pelzindustrie ist Israel der Vorreiter.

Beitragsbild: Marjan Blan / Unsplash

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Sarah Hangauer

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